Der Deutschlandstart der Huffington Post sorgte bereits bei Bekanntmachung für jede Menge Aufruhr in der Medienlandschaft und für geteilte Meinungen. Heute ab 10:10 Uhr wird die Huffington Post erstmals in Deutschland das Licht erblicken.
Doch worum geht es?
Das Nachrichtenportal Huffington Post, zeichnet sich dadurch aus, dass es in jedem Land, in dem es online ist, nur einige wenige Journalisten für die Redaktion anstellt und daneben viele Blogger für sich arbeiten und Artikel verfassen lässt, die dafür jedoch nicht entlohnt werden. Nun geht die Huffington Post am 10.10.2013 auch in Deutschland online, wo sie in den nächsten 5 Jahren bereits schwarze Zahlen schreiben, unter die Top 5 Nachrichtenportale kommen und mit etablierten Portalen wie spiegel.de und welt.de gleichziehen will.
Eben dieses Geschäftsmodell halten viele Journalisten und Verleger für bedenklich. Springer-Chef Mathias-Döpfner bezeichnet es sogar als das „Anti-Geschäftsmodell für Journalismus“. Medien- und Journalismuswissenschaftler gehen jedoch von keiner größeren Gefahr durch die Huffington Post aus, da es sich dabei nicht um Qualitätsjournalismus handle, den die etablierten Medien überleben werden.
Was die Meinungen von Bloggern und Journalisten betrifft, so sind diese geteilt.
Für Berufsjournalisten stellt die Huffington Post kein attraktives Medium dar, denn sie schreiben nicht für Reichweite und verdienen auf anderen Plattformen Ansehen und Geld. Anders sieht es für Blogger aus, für die die Huffington Post durchaus interessant sein kann. Denn durch das Portal lässt sich eine erhebliche Reichweite generieren. Blogger sind Experten auf einem Gebiet und haben so die Möglichkeit ihre Fachbeiträge einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sie streben nicht unbedingt Bezahlung an, da sie, anders als Berufsjournalisten, ihr Geld anderweitig verdienen.
Stefanie Bamberg beispielsweise, Betreiberin eines Foodblogs, wurde von der Huffington angefragt und hat zugesagt. Das Engagement bei der Huffington Post begründet sie damit ,dass sie durch das online netzwerken Kunden generiert und die Reichweite der Hufftington Post für sie einen enormen Vorteil darstelle. Jedoch sei sie auch der Meinung, dass jeder für sich abwägen müsse, ob es sich lohne, unentgeltlich für ein solches Portal zu schreiben.
Der Design-Blogger Kai Petermann, kann sich mit dem Nachrichtenportal jedoch nicht anfreunden und antwortete auf dessen Anfrage, ob er für sie schreiben wolle: „Herzlichen Dank für die Wahrnehmung meiner Arbeit. Ich gebe Ihren Vorschlag gerne an meinen Vermieter, den Lebensmittelhändler, den Tankwart und die Telekom weiter. Vielleicht kann ich in Zukunft dort ja ebenfalls ohne Bezahlung die nötigen Dinge bekommen.“
Auch was die Überlebenschancen der Huffington betrifft, gehen die Meinungen auseinander. Die einen halten diese für extrem hoch, andere bezweifeln, dass das Geschäftskonzept in Deutschland funktionieren wird.
Ob und wie sich die Huffington Post in Deutschland etablieren wird, wird sich zeigen.
Die Leser jedoch können dem Deutschlandstart des Nachrichtenportals entspannt entgegen sehen. Denn dort, wo andere Nachrichtendienste vermehrt auf Bezahlschranken setzen, stellt die Huffington Post eine Informationsquelle dar, auf der man sich schnell und vor allem kostenlos über all die Themen informieren kann, die einen persönlich am meisten interessieren.
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